Mein veganes Weihnachtsmenü

Mein veganes Weihnachtsmenü

… mit einem Rezept für ein Orangen-Carpaccio und meinen Empfehlungen für ein vollwertiges und pflanzliches Weihnachtsmenü

Weihnachten steht vor der Tür. Es wird höchste Zeit, über das Weihnachtsmenü nachzudenken. Für die meisten Deutschen gehört der Weihnachtsbraten – meist in Form einer Gans – immer noch genauso zu Weihnachten wie der Weihnachtsbaum oder die Weihnachtsplätzchen. Ein Fest ohne Fleisch ist für viele kaum vorstellbar. Aber es gibt zahlreiche gute Gründe, mal etwas anderes zu auszuprobieren. Ich bin sogar zutiefst überzeugt, dass es sich wirklich lohnt, auf den Weihnachtsbraten zugunsten eines veganen Menüs zu verzichten. In diesem Artikel erfahrt Ihr, warum sich ein veganes Weihnachtsmenü gleich mehrfach für Euch ausbezahlt. Und damit Ihr es gleich ausprobieren könnt, findet Ihr weiter unten meine Empfehlungen für ein veganes Weihnachtsmenü sowie ein neues Rezept für eine weihnachtliche Vorspeise.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Den meisten von uns fällt es schwer, auf lieb gewonnene Gewohnheiten zu verzichten. Das gilt vor allem auch für unsere Ernährungsgewohnheiten. Als Ernährungsberaterin kann ich ein Lied davon singen, wie schwer es vielen Menschen fällt, ihre Ernährungsgewohnheiten zu verändern. Selbst wenn offensichtlich ist, wie sehr diese der eigenen Gesundheit und dem eigenen Wohlbefinden schaden. Aber aus meinen Beratungsgesprächen weiß ich auch, dass es durchaus möglich ist und dass es die meisten Menschen schließlich als etwas sehr Positives und Bereicherndes erleben, etwas Neues auszuprobieren und lieb gewonnene Gewohnheiten, die ihnen schon lange nicht mehr gut getan haben, abzulegen. Und es gibt tatsächlich viele gute Gründe für eine vollwertige und pflanzenbasierte Ernährung.

5 Gründe für ein vollwertiges pflanzenbasiertes Weihnachtsmenü

1 Vegan ist gesund

Gerade beim Fleisch fällt der Verzicht vielen unglaublich schwer. Dabei ist den meisten eigentlich klar, dass sie viel zu viel davon essen. Und die meisten wissen auch, dass das ungesund ist. Auch die DGE  (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) hat ihre Empfehlungen zum Fleischkonsum deutlich nach unten korrigiert. Die aktuelle Empfehlung für den wöchentlichen Konsum von Fleisch- und Wurstprodukten beträgt mittlerweile nur noch maximal 300 bis 600 g pro Woche. Zum Thema Fleisch gibt es inzwischen zahlreiche Studien, die belegen, dass hoher Fleischkonsum zahlreiche Zivilisationserkrankungen – wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen – begünstigt. So bringt eine Studie der DGE den Konsum von rotem Fleisch in Zusammenhang mit Schlaganfall, Herzinfarkt, Dickdarmkrebs, Brustkrebs und Diabetes 2. 

Gleichzeitig empfiehlt die DGE eine pflanzenbetonte Ernährung und stellt fest, dass die Deutschen insgesamt zu viele Wurst- und Fleischprodukte und zu wenig Obst und Gemüse konsumieren. Da ist es kein Wunder, dass kardiovaskuläre Erkrankungen in Deutschland nach wie vor die Todesursache Nummer 1 sind. Nur 15 % der Frauen und 7 % der Männer erreichen die von der DGE empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse, die täglich – mindestens – konsumiert werden sollten. Die DGE begründet ihre Empfehlungen damit, dass Obst und Gemüse „primärpräventiv“ wirken. Das heißt, dass Obst und Gemüse bei einem entsprechend hohen Konsum dazu beitragen, ernährungsbedingte Krankheiten wie die erwähnten kardiovaskulären Erkrankungen zu verhindern. 

2 Eine pflanzenbasierte Ernährung ist gut für die Umwelt

An Weihnachten – oder auch an jedem anderen Tag – auf  Fleisch zu verzichten und sein Weihnachtsmenü rein vollwertig pflanzenbasiert beziehungsweise vegan zu gestalten, hat also eindeutig positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Aber es bietet noch weitere Vorteile: Eine Reduktion des Fleischkonsums wirkt sich auch positiv auf unsere Umwelt aus. Denn nach wie vor verursacht die Fleischproduktion weltweit große Umweltschäden. So werden beispielsweise Urwälder abgeholzt, um Weideland für Tiere und Anbauflächen für Tierfutter zu erhalten. 

Und auch wenn das Fleisch, das wir konsumieren, aus Deutschland stammt, so hat das häufig genmanipulierte Futter, das in ihnen steckt, meist einen langen Weg hinter sich und wurde allzu oft auf gerodeten Waldflächen in Südamerika produziert. Zusätzlich verursacht die Massentierhaltung enorme Mengen CO2. Um den weltweiten Temperaturanstieg auf 2 °C zu beschränken, müsste jeder Deutsche bis 2030 seinen jährlichen Fleischkonsum um zwei Drittel reduzieren. Warum also nicht an Weihnachten anfangen? 

3 Mit einem veganen Weihnachtsmenü genießen wir ohne Reue

Wer kennt es nicht? Da haben wir uns tagelang auf das Weihnachtsmenü gefreut. Und nun sitzen wir vor den abgenagten Knochen der Weihnachtsgans und fühlen uns einfach schrecklich. Wir sind plötzlich müde, der Magen zwickt, der Bauch spannt, Sodbrennen macht sich breit. Spätestens nachdem wir uns auch noch mit Kaffee und Kuchen „etwas Gutes getan haben“ fühlen wir uns müde und abgeschlagen und fallen in ein tiefes Ich-kann-nicht-mehr-Koma. 

Ein Menü mit viel Obst und Gemüse enthält neben wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen auch viele Ballaststoffe, die dazu beitragen, dass wir schnell satt werden und nicht zu viel zu uns nehmen. So können wir schlemmen, ohne es nachher bereuen zu müssen. Wir fühlen uns gut gesättigt und fit und können den Rest des Tages mit unseren Lieben im wahrsten Sinne des Wortes unbeschwert genießen. Nach einem gesunden Weihnachtsmenü können wir uns dann ganz ohne schlechtes Gewissen zum Kaffee sogar noch das ein oder andere Weihnachtsplätzchen gönnen. 

4 Niemand muss für unser Essen leiden

Wir alle wollen nicht, dass Tiere für unser Essen leiden. Vielleicht ändert sich die Politik gerade, aber bisher ist in den deutschen Ställen nicht viel passiert, damit es den Tieren wirklich besser geht. Sicherlich gibt es in der Tierhaltung große Unterschiede. Am Ende des Tages können wir nur bei Fleisch mit dem Bio-Siegel hoffen, dass die Tiere, die auf unserem Teller landen, einigermaßen artgerecht gehalten wurden. Aber es bleibt die Tatsache, dass diese Lebewesen am Ende ihres recht kurzen Lebens dafür sterben, dass wir unseren Weihnachtsbraten genießen können.

Hinzu kommt, dass wir mit unserem hohen Fleischkonsum dazu beitragen, dass viele Menschen nicht ausreichend zu essen haben. In vielen ärmeren Ländern werden Lebensmittel nur dafür angebaut, dass Schweine, Kühe und Geflügel schnell wachsen und auf unseren Tellern landen. Durch den Umweg über die Tiermast müssen so weitaus größere Mengen Getreide und Soja angebaut werden als wenn wir uns alle rein pflanzlich ernähren würden. Die Leidtragenden sind nicht wir in den reichen westlichen Ländern, sondern – wie so oft – die Menschen in den ärmeren Ländern.

5 Ein veganes Weihnachtsmenü schmeckt einfach richtig gut

Und neben all diesen Vorteilen, schmeckt ein vollwertig pflanzenbasiertes Menü einfach nur unglaublich lecker. Die meisten Menschen, die zum ersten Mal meine vollwertigen und pflanzenbasierten Rezepte ausprobieren, sind erstaunt und begeistert, wie gut eine gesunde Ernährung schmecken kann. Und dabei kann es ganz einfach sein, sich auf diese Weise zu ernähren. Die meisten Rezepte auf meinem Blog brauchen nur wenige Zutaten und sind leicht zuzubereiten. Und warum nicht gerade an Weihnachten beginnen? Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, ein veganes Weihnachtsmenü auszuprobieren. 

Mein Vorschlag für ein veganes Weihnachtsmenü

Ich habe Euch einen Menüvorschlag für das Weihnachtsfest erstellt. Dabei habe ich darauf geachtet, dass man alle Gerichte gut vorbereiten kann, so dass Ihr dann viel Zeit mit Euren Lieben habt und nicht den ganzen Tag in der Küche stehen müsst. Ihr könnt aber auch gerne in meinen Rezepten stöbern und Euer ganz persönliches Weihnachtsmenü zusammen stellen. 

Als Vorspeise habe ich Euch ein neues Rezept für ein Orangen-Carpaccio aufgeschrieben (Ihr findet das Rezept am Ende des Artikels). Die ungewöhnliche Kombination aus den süßen Orangen und den würzigen Oliven schmeckt unglaublich lecker. Und gleichzeitig enthält dieses Gericht viele wertvolle Vitalstoffe, allen voran das im Winter für unser Immunsystem so wichtige Vitamin C. Außerdem sieht das Orangen-Carpaccio richtig schön aus. 

Kartoffelkuchen Weihnachten

Als Hauptspeise empfehle ich Euch meinen veganen Kartoffelkuchen mit Blaukraut und Steinpilz-Sauce. Wer sich vegan ernähren will und es trotzdem richtig herzhaft mag, kommt bei dieser Sauce so richtig auf seine Kosten. 

Als Nachtisch empfehle ich Euch mein Mohn Cashew Flammeri an Himbeer-Sauce. Diesen Nachtisch könnt Ihr bereits einen Tag vor Weihnachten vorbereiten. 

Und später zum Kaffee könnt Ihr dann noch meine veganen Haselnuss-Schoko-Plätzchen genießen. Ihr werdet sehen, auch danach wird es Euch noch gut gehen. Ihr werdet Euch wunderbar gesättigt fühlen, ohne Völlegefühl und ohne Reue.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein wunderschönes Weihnachtsfest im Kreis Eurer Lieben! 🎄

Orangen-Carpaccio

für 4 Personen als Vorspeise

2 große Orangen
50 g schwarze Oliven, geölt mit Stein
4 EL Olivenöl
4 Zweige glatte Petersilie

Die Orangen schälen. In dünne Scheiben schneiden. Auf vier Teller verteilen. 

Die Oliven von ihrem Stein befreien, in kleine Stück schneiden und gleichmäßig auf den Orangen verteilen. 

Pro Teller 1 EL Olivenöl über die Orangen träufeln.

Die Petersilie waschen, trocken tupfen. Die Blätter von den Stielen entfernen und klein hacken. Über die Orangen streuen.

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