Die Tage sind nun wieder deutlich kürzer, die Nächte kühler, und so mancher verregnete Tag mutet schon richtig herbstlich an. Der Herbst schickt uns seine ersten Vorboten und zeigt uns unmissverständlich, dass der Sommer zu Ende geht. Ich bin ein Sommerkind, und mir fällt der Abschied von dieser hellen und warmen Jahreszeit immer schwer. Aber glücklicherweise gibt es auch vieles, auf das man sich jetzt im Herbst wirklich freuen kann. Und ist es nicht toll, wie die Natur uns mit allem versorgt, was wir brauchen? Zeit, unsere Vitalstoff-Speicher noch einmal richtig aufzufüllen!
Hier geht’s direkt zu den Rezepten!
Die erste Botschaft schickt mir der Herbst immer schon Ende Juli. Ich sitze auf dem Balkon, und plötzlich merke ich, dass es ruhiger geworden ist. Ich höre genauer hin und zu meinem Entsetzen höre ich nichts: Die Mauersegler sind fort. Sie haben sich schon auf den Weg in den Süden gemacht, um dem Winter in Deutschland zu entgehen. Wie gerne würde ich es ihnen gleichtun. Zur Zeit zeigt sich der Spätsommer bei uns von seiner allerschönsten Seite. Aber dennoch lässt sich nicht leugnen, dass der Sommer bald vorbei ist.
Ich liebe den Frühling und den Sommer: die hellen, warmen Tage, die nicht zu Ende gehen wollen; die Zeit, die man in der Natur verbringt, um Energie und Sonne zu tanken. Es macht mir immer ein wenig zu schaffen, wenn die Tage wieder kälter und dunkler werden. Der Abschied von der Wärme, der Helligkeit und einem Leben, das sich überwiegen im Freien abspielt, fällt mir einfach schwer.
Aber ich bin fest entschlossen, dass es dieses Mal anders wird. Ich möchte den Spätsommer und den Herbst einfach genießen, ohne immer diesen Abschied vor Augen zu haben. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mich auf die schönen Seiten dieser Jahreszeit zu konzentrieren. Und wenn man wie ich Essen (insbesondere Obst und Gemüse) liebt, gibt es zur Zeit auch wirklich vieles, über das man sich freuen kann.
Im Herbst bzw. im Spätsommer beschenkt uns die Natur reich. So viele Früchte und so viel Gemüse wird jetzt reif und liegt – voller Vitalstoffe – in den Regalen: Kartoffeln, Kürbisse, Äpfel, Trauben, Pflaumen, Zwetschgen, Feigen, Nüsse…. Das Angebot ist riesig. Vieles davon – wie zum Beispiel Äpfel – können wir das ganze Jahr über kaufen. Allerdings ist das Obst und Gemüse, das jetzt reif ist und ohne lange Transportwege bei uns ankommt, einfach am gesündesten.
Sobald Obst oder Gemüse geerntet wird, verliert es leider auch Vitalstoffe. Deshalb ist es so wichtig, möglichst saisonal und regional zu kaufen. Um es am Beispiel der Äpfel deutlich zu machen: Jetzt werden die Äpfel in Deutschland reif. Je nach Sorte etwas früher oder später. Diese Äpfel kommen teilweise direkt in die Supermärkte oder werden auf dem Markt verkauft. Der Rest wird eingelagert und dann Stück für Stück über den Winter hinweg abverkauft. Das heißt, nur jetzt im Herbst kriegen wir wirklich frische Ware. Es lohnt sich hier übrigens, die Schilder genau zu lesen, ob es sich um „frische Ernte“ handelt, oder einfach mal nachzufragen.
Mir macht es großen Spaß, jetzt so richtig „aus dem Vollen“ zu schöpfen, dieses Geschenk der Natur anzunehmen, damit zu experimentieren und neue Rezepte auszuprobieren. Es ist ja auch nicht mehr so heiß, so dass man endlich wieder der Backofen zum Einsatz kommen kann. Und leckeres Essen aus frischen Zutaten zuzubereiten, macht nicht nur Spaß, sondern tut auch Seele und Körper gut.
So können wir jetzt – wo der Herbst vor der Tür steht – unseren Körper noch einmal so richtig auftanken und ihn mit allen Vitalstoffen, die er braucht, versorgen. Viele Vitamine und Mineralstoffe kann unser Körper tatsächlich speichern, manche wie Vitamin B12 sogar über ein Jahr lang. Wenn wir unserem Körper jetzt etwas Gutes tun, profitieren wir also davon häufig noch im Winter.
Ähnlich wie sich viele Tiere auf ihren Winterschlaf vorbereiten sollten wir nun unseren Körper noch einmal richtig verwöhnen, damit wir fit und gesund durch den Winter kommen. Wir sollten ihn mit allen wertvollen Vitalstoffen versorgen, die uns jetzt so reichlich zur Verfügung stehen.
Und wir können noch viel mehr tun, damit es unserem Körper und unserer Seele gut geht. Denn auch unsere Stimmung wirkt sich positiv oder eben negativ auf unsere Gesundheit aus.
Ich habe für Euch eine Herbst-Checkliste erstellt, mit vielen Tipps, wie Ihr jetzt Euren Körper und Eure Seele verwöhnen könnt:
Das sind natürlich nur Vorschläge. Jeder sollte seine eigene persönliche Liste haben, die wiederum ganz anders aussehen kann als meine. Aber vielleicht findet Ihr ja in meiner Liste die eine oder andere Anregung, die Euch hilft, gut in den Herbst zu kommen und Euch ohne Wehmut vom Sommer zu verabschieden.
Mit den beiden Rezepten am Ende des Textes könnt Ihr gleich anfangen, Euch etwas Gutes zu tun. Sie sind einfach zuzubereiten und schmecken in großer Runde genauso gut wie zu zweit oder auch alleine. Das Kürbis-Curry ist ganz schnell zubereitet und schmeckt richtig lecker. Am liebsten mag ich es persönlich mit schwarzem Venere-Reis. Die Rosmarin-Kartoffeln sind ebenfalls im Handumdrehen fertig und schmecken einfach himmlisch mit veganer Senf-Mayo oder mit Hummus.
So könnt Ihr die neue Kartoffel- und Kürbisernte richtig ausnutzen. Da es sich sowohl bei Kürbis als auch bei Kartoffeln um Lagerware handelt, können Euch diese Rezepte auch durch den ganzen Winter begleiten. Und ich hoffe, dass diese Gerichte nicht nur Eurem Körper, sondern auch Eurer Seele richtig gut tun!
für 4 Personen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 kleiner Hokkaido-Kürbis
200 ml Kokosmilch
4 EL Cashewkerne
2 TL Kurkuma
2 TL Paprikapulver
2 TL Curry-Gewürz
1,5 bis 2 TL Salz
1 bis 2 Prise Cayenne-Pfeffer
einige Umdrehungen aus der Pfeffermühle
einige Zweige frischer Koriander (optional)
Kokosöl zum Anbraten
Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Den Kürbis waschen, die Kerne entfernen und in Würfel schneiden.
Etwas Kokosöl in einem Topf erhitzen. Die Zwiebel und den Knoblauch kurz anbraten. Den Kürbis dazu geben und ebenfalls einige Minuten anbraten.
Mit der Kokosmilch ablöschen. Die Gewürze und die Cashew-Kerne dazu geben. Alles ca. 10 Minuten köcheln lassen, gelegentlich umrühren. Mit dem frischen Koriander dekorieren.
für 2 Personen
500 g Kartoffeln
1 großer Zweig Rosmarin
2 EL Rapsöl
1/2 TL Salz
Einige Umdrehungen aus der Pfeffermühle
1/2 TL Paprikagewürz
Den Backofen auf 200 °C vorheizen.
Die Kartoffeln in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. (Neue Kartoffeln nicht schälen, sondern einfach nur gründlich mit einer Bürste schrubben!) Den Rosmarin waschen und die Nadeln abzupfen.
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gut mischen.
Anschließend die Kartoffeln gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und für ca. 20 bis 30 Minuten in den Backofen geben. Nach der Hälfte der Backzeit wenden.
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Liebe Eva,
vielen Dank für deinen schönen Artikel! Du schreibst mir wieder einmal "aus der Seele"...ich kann dich so gut verstehen. Und habe mir für dieses Jahr genau dasselbe vorgenommen. Ich will mich nicht "runterziehen" lassen von grauen Tagen, sondern mich bewusst auf das Schöne konzentrieren. Und da gibt es - wie du es beschreibst - wirklich genug! ;) Deine Tipps haben mir das auch wieder vor Augen geführt. Was für ein Glück, dass ich gerade einen leuchtenden Bio-Hokkaido in meiner Küche stehen habe...so schön er ist, ich denke, er wird im Curry enden. :) Hab einen fantastischen Sonntag, meine Liebe! Danke für deine Inspirationen! <3
Liebe Angela,
vielen herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar. Darüber freue ich mich wirklich sehr. Wie du weißt, schätze ich deine Meinung immer sehr!
Wenn für dich ein paar Inspirationen dabei waren, wie du gut in den Herbst kommst, freue ich mich riesig.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren des Kürbis-Rezepts und send dir ganz herzliche Grüße!
Eva