Urban Gardening – Vitalstoffe pur

Urban Gardening – Vitalstoffe pur

Frischer und gesünder geht es nicht

Ich wohne sehr gerne in der Stadt. Ich liebe mein Viertel und die Möglichkeiten, die mir die Großstadt bietet. Wir wohnen in einem lebendigen Multikulti-Viertel, in dem immer etwas los ist, und fühlen uns dort sehr wohl.

Nur im Frühling, wenn der Sommer ab und zu schon vorwitzig vorbeischaut und unseren Südbalkon tagsüber unbewohnbar macht, stelle ich mir manchmal vor, wie schön es wäre, einen Garten zu haben und im Grünen zu wohnen. Man könnte sein Obst und Gemüse selbst anbauen, würde alles frisch ernten und so reichlich Vitalstoffe zu sich nehmen. Schließlich weiß man beim Gemüse aus dem Super- oder Biomarkt nie so genau, wie lange es schon im Laden lag und wie viele Vitamine bereits verloren gegangen sind.

Meine Eltern hatten einen großen Garten, und ich weiß noch genau, wie unglaublich lecker, knackig und intensiv das frisch geerntete Gemüse schmeckte. Und ich weiß auch noch, wie erstaunt ich als Kind war, dass es Menschen gibt, die ihr Gemüse im Laden kaufen müssen. Sie taten mir ein wenig leid…

Gut, zugegeben, ich habe trotz aller Gartenromantik nicht vergessen, wie anstrengend es ist, Unkraut zu jäten oder Johannisbeeren in der prallen Sonne zu ernten. Und ich erinnere mich auch noch allzu gut daran, wie einem Zucchini zuwider werden können, wenn plötzlich alle Zucchini entschieden haben, gleichzeitig reif zu werden.

Alles hat seine zwei Seiten

Wie immer im Leben hat alles seine zwei Seiten. Ein Garten macht nun einmal Arbeit, und ein großer Garten macht viel Arbeit. Aber nur ein großer Garten bietet eine große Vielfalt an verschiedenen Obst- und Gemüsesorten und damit entsprechende Abwechslung. Und wie meistens im Leben kann man nicht beides haben. Ein großer Garten mitten in der Stadt ist eher selten oder schlicht nicht erschwinglich.

Also, was tun? Ich habe beschlossen, einfach das beste aus der Situation zu machen, in der ich lebe. Also baue ich schon seit langem auf unserem Balkon möglichst viele verschiedene Kräuter an: Basilikum, Salbei, Rosmarin, Minze…. Diese Kräuter schmecken nicht nur lecker, sondern liefern uns auch den ganzen Sommer über viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Eine neue Mitbewohnerin auf unserem Balkon

Vor ungefähr 3 Wochen habe ich in unserem Bio-Markt eine Tomatenpflanze entdeckt. Sie war nicht sehr groß und auch nicht sehr hübsch. Sie trug keine Früchte, lediglich ein paar kleine, etwas ärmlich aussehende gelbe Blüten. Irgendwie wirkte die ganze Pflanze sehr zerbrechlich. Trotzdem habe ich sie mitgenommen und beschlossen, dass dieses kleine Tomatenpflänzchen auf unserem Balkon wohnen soll. Warum, weiß ich gar nicht genau. Wahrscheinlich fand ich den Gedanken schön, vielleicht irgendwann einmal eigenes Gemüse ernten zu können. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mir vor 3 Wochen eigentlich nicht vorstellen konnte, dass dieses zarte Pflänzchen einmal Früchte tragen könnte.

Ein Wunder der Natur

Und es ist kaum zu glauben. Innerhalb von nur 3 Wochen ist dieses zierliche Pflänzchen etwa um das Doppelte gewachsen und hat nicht nur neue Blüten, sondern auch zahlreiche Früchte hervorgebracht. Und ich stehe voller Ehrfurcht vor dieser Pflanze und freue mich mal wieder über die Schönheit und die Kraft der Natur. Ist es nicht immer wieder ein Wunder, was die Natur hervorbringt?

Ich habe vergessen, welche Farbe die Tomaten haben werden. Es gab verschiedene Sorten zur Auswahl, und ich weiß nicht mehr, für welche ich mich dann entschieden habe. Jetzt bin ich schon sehr gespannt, ob unsere Tomaten rot oder gelb sein werden. Aber irgendwie macht das die Sache noch spannender. Jetzt können wir nicht nur beobachten, wie die Tomaten wachsen, sondern auch jeden Tag nachschauen, ob schon eine Farbe zu erkennen ist. Ich freue mich auf jeden Fall wie ein kleines Kind auf die Ernte und darauf, die ersten – gelben oder roten – Tomaten zu probieren!

Urban Gardening – gut für Körper und Seele

Urban Gardening – also die landwirtschaftliche Nutzung von freien Fläche in der Stadt – ist auch in unserer Stadt überall präsent. So sind zum Beispiel auf einem Platz in unserer Nähe plötzlich große Kübel mit verschiedenen Gemüsepflanzen aufgetaucht. Ich bin ein großer Fan dieser Bewegung. So kann man auch in der Großstadt gesundes, frisches Gemüse ernten. Auch hat die Bewegung natürlich interessante ökologische Aspekte. Schließlich wird es so insgesamt grüner in der Stadt. Und meine Tomaten haben mir gezeigt, dass es einfach glücklich macht, das Gemüse nicht nur im Supermarkt zu kaufen, sondern es selbst wachsen zu sehen.

Letzte Woche hatten wir Besuch. Und stellt Euch vor, dieser Besuch hat mir eine Pepperoni-Pflanze mitgebracht. Ich habe mich riesig gefreut. Unsere Tomate hat also Gesellschaft bekommen, und ich bin schon gespannt, wie mich dieser Neuzugang überraschen wird.

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