Intermittierendes Fasten

Intermittierendes Fasten

Der Frühling steht vor der Tür. Und jedes Jahr aufs Neue denke ich zu dieser Zeit über das Heilfasten nach. Eine Woche lang nichts essen, den Körper entgiften, das ein oder andere Zipperlein loswerden, wieder bewusster mit seiner Nahrung und seinen Gewohnheiten umgehen und dabei noch ein paar Kilos loswerden. Das klingt sehr verlockend, allerdings ist die Hürde auch sehr groß, tatsächlich einige Tage komplett auf Nahrung zu verzichten. Aber es gibt eine Alternative, die weitaus leichter umzusetzen ist: das Intermittierende Fasten. 

Vor vielen Jahren habe ich es tatsächlich geschafft. Eine ganze Woche habe ich auf Nahrung und Genussmittel (auch Kaffee!) verzichtet. Wie ich das hingekriegt habe, ist mir heute ein Rätsel. Aber ich habe es geschafft, und es hat mir tatsächlich gut getan. Nach den ersten beiden Fastentagen fühlte ich mich hervorragend, ich war voller Energie und Elan. Und meine Stimmung wurde mit dem täglichen Blick auf die Wage immer besser…

Dennoch habe ich es seitdem nicht wiederholt. Es fällt mir einfach schwer, eine Woche Heilfasten in den Alltag zu integrieren. Vor allem, da ich in der Familie für die Nahrungsversorgung verantwortlich bin. Etwas Leckeres zu kochen, ohne selbst zu essen, ist für mich schwer vorstellbar. Außerdem haben Essen und Trinken für mich ganz viel mit Gemeinschaft und Kommunikation zu tun. Deshalb fällt es mir wahnsinnig schwer, nichts zu essen, wenn ich mit meiner Familie beim Abendessen oder mit Freunden in einer gemütlichen Runde zusammen sitze. Also wird´s wohl dieses Jahr wieder nichts mit dem Fasten…

Schlank im Schlaf?

Aber dann lese ich zufällig etwas über Intermittierendes Fasten. Was ist das denn? Ich erfahre, dass es beim Intermittierenden Fasten prinzipiell darum geht, über einen längeren Zeitraum, allerdings maximal einen Tag lang, auf Nahrung zu verzichten. Es gibt verschiedene Formen des Intermittierenden Fastens. Eine Variante besteht darin,  dass man einfach das Frühstück oder das Abendessen weglässt, und so für insgesamt 14 bis 16 Stunden (den Schlaf mit eingerechnet) auf Nahrung verzichtet. Bei anderen Formen verzichtet man tageweise auf Nahrung. 

Hier werde ich hellhörig. Der Schlaf zählt mit? Im Schlaf quasi gesund und schlank werden? Das klingt sehr interessant… Und auf das Frühstück verzichten? Das fällt mir nicht schwer. Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Mutter mich jeden Morgen vor der Schule gezwungen hat, etwas zu essen. Wie ich es gehasst habe! Ich hatte – und habe – morgens direkt nach dem Aufstehen einfach keinen Hunger. Der kommt bei mir meistens erst gegen 10 Uhr. 

Ich rechne nach: Wenn ich um 18 Uhr zu Abend esse und um 10 oder 11 Uhr frühstücke (oder gleich zu Mittag esse), dann habe ich schon 16 beziehungsweise 17 Stunden nichts gegessen. Und von dieser Zeit schlafe ich 8 Stunden! Also müsste das für mich ziemlich einfach funktionieren. 

Ist Fasten gesund?

Aber was ist eigentlich so gesund am Intermittierenden Fasten beziehungsweise am Heilfasten? Heutzutage steht uns Nahrung rund um die Uhr zur Verfügung. Es besteht ein permanentes Überangebot. Unser Körper ist aber dafür nicht gemacht. Durch ständige Nahrungsaufnahme überfordern wir ihn schlichtweg. Er muss dann rund um die Uhr den Stoffwechsel in Gang halten. Das macht auf Dauer krank.

Wenn wir nun fasten, fährt der Körper den Stoffwechsel runter und dadurch werden alle Organe entlastet. Gleichzeitig zieht der Körper seine Energie aus dem in der Leber eingelagerten Glycogen, das zu Glucose umgebaut wird. Vor allem unser Gehirn braucht rund um die Uhr Energie in Form von Glucose. Schließlich steuert es ja auch sämtliche lebensnotwendigen Vorgänge in unserem Körper. Und wenn diese Glucose nicht mehr ausreicht, wird unser Depotfett angegriffen und zur Energiegewinnung genutzt. (Ja!)

Außerdem wird der Darm durch das intermittierende Fasten entlastet und hat Zeit, sich selbst zu reinigen und alles, was nicht in den Darm gehört, loszuwerden. Man nennt das übrigens Housekeeper-Effekt, unser Darm macht also quasi Hausputz, sobald er nichts mehr zu essen kriegt. Ihr hört das manchmal als Magenknurren oder als ein Gurgeln im Darm. Das ist überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil, unser Verdauungstrakt reinigt sich selbst! 

Was sollte man beim intermittierenden Fasten beachten?

Also kann man zusammenfassend sagen, dass es nicht nur wichtig ist, was wir essen, sondern dass es entscheidend ist, wie oft und wann wir essen. Die meisten Experten raten dazu, maximal 3 Mahlzeiten täglich zu sich zu nehmen und vor allem auf Snacks (Achtung kalorienhaltige Getränke oder Milch im Kaffee gehören dazu!) zu verzichten. Beim intermittierenden Fastens verzichten wir 14 bis 16 Stunden auf Nahrung und essen nur zweimal am Tag zu. So geben wir dem Körper Zeit, sich selbst zu regenirren. Ob wir nun auf das Frühstück oder auf das Abendessen verzichten, ist jedem selbst überlassen. 

Wenn Ihr es ausprobieren wollt, findet heraus, was Euch am leichtesten fällt. Morgens auf Nahrung zu verzichten (so wie ich es immer wieder praktiziere) oder das Abendessen ausfallen zu lassen. Wichtig ist dabei, auf seinen Körper zu hören und sich nicht selbst zu quälen. Wenn Ihr „nur“ 12 Stunden schafft oder wenn Ihr nur auf die Snacks zwischendurch verzichtet, ist das auch schon ein toller Erfolg. Der Körper braucht einfach Zeit, sich umzustellen. Und jeder Mensch ist anders. Jeder muss für sich herausfinden, was ihm gut tut. Es ist auf jeden Fall besser, drei Mahlzeiten zu sich zu nehmen, anstatt auf eine zu verzichten, aber stattdessen dann das Doppelte zu essen, wenn die 16 Stunden um sind. 

Falls Ihr schwanger oder untergewichtig seid oder eine chronische oder schwere Krankheit habt oder wenn Ihr einfach unsicher seid, sprecht auf jeden Fall mit Eurem Arzt oder Eurem Heilpraktiker, bevor Ihr irgendeine Form des Fastens ausprobiert! 

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