Ran an den Corona-Speck – nachhaltig zum Wohlfühlgewicht

Ran an den Corona-Speck – nachhaltig zum Wohlfühlgewicht

…mit zwei neuen Rezepten: Bärlauch-Creme und Bärlauch-Pizza

Wie jedes Jahr, wenn der Frühling vor der Tür steht, stellen nun wieder viele mit Schrecken fest, dass sie über die Wintermonate zugenommen haben. Zu wenig Bewegung und zu viel ungesundes Essen in den Wintermonaten sind Schuld daran, dass so mancher im Frühling ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hat. Erschwerend kommt dieses Jahr noch hinzu, dass wir Corona-bedingt viel Zeit zu Hause verbracht haben. Und so sind bei vielen aus den üblichen „paar Pfunden“ häufig „einige Kilos“ zu viel geworden. Höchste Zeit, dem Corona-Speck den Kampf anzusagen.

In diesem Artikel:

Die Corona-Krise hat für viele neue und teilweise bizarre Wörter in unserem Sprachschatz gesorgt. Wörter, die wir zuvor noch nicht einmal kannten, geschweige denn aussprechen konnten, gehen uns nun ganz leicht von den Lippen: Begriffe wie Inzidenzwert oder R-Faktor sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Wortschatzes geworden. Und auch das Wort „Corona-Speck“ hat sich in unserem Sprachgebrauch einen Platz erobert. Wenn man nach diesem Begriff im Internet sucht, bekommt man sage und schreibe 3.580.000 Einträge! 

Das zeigt eindrücklich, dass nicht nur einige wenige während des letzten Corona-Jahres zugenommen haben. Der Corona-Speck ist offensichtlich ein Massenphänomen, mit dem sich nun viele herumquälen. Die Einschränkungen der letzten Monate haben nicht nur dazu geführt, dass sich viele einfach zu wenig bewegt haben. Auch die permanente Nähe zum Kühlschrank hat dem einen oder anderen offensichtlich gar nicht gut getan. Und nun ist er da, der Corona-Speck.

Raus aus der Jogginghose

Der Frühling motiviert uns nun, wieder mehr Zeit im Freien zu verbringen und uns wieder mehr zu bewegen. Also raus aus der Jogginghose und rein in die Jeans. Aber so manche*r ist erstaunt oder gar schockiert darüber, wie sehr die Jeans doch inzwischen zwickt. Ein mutiger Schritt auf die Waage zeigt dann schonungslos, dass es nicht daran liegt, dass Jogginghosen einfach bequemer sind als Jeans. Die Waage lässt keinen Zweifel daran, dass es nicht nur die für diese Jahreszeit üblichen Pfunde sind, sondern dass es sich leider um mehrere Kilos handelt, die im Internet so lapidar als Corona-Speck bezeichnet werden. 

Dass man mit diesem Problem offensichtlich nicht alleine ist, ist dabei nur ein schwacher Trost. Die meisten möchten den Corona-Speck einfach nur so schnell wie möglich wieder loswerden. Es war zwar sehr bequem, die Corona-Zeit mehr oder weniger in Jogginghosen zu verbringen, aber nun sehnen wir uns mehr denn je danach, raus zu gehen und den Frühling zu genießen.

Von Risiken und Nebenwirkungen von Diäten

Die über 3 Millionen Einträge zum Thema Corona-Speck im Internet zeigen nicht nur, dass viele unter ihrem Corona-Speck leiden. Ein genauerer Blick zeigt, dass viele Menschen mit dieser Notlage Geschäfte machen wollen. So findet man zahlreiche Angebote, wie man mit den unterschiedlichsten Diät-Formen seine überschüssigen Kilos im Handumdrehen loswird. Bei meiner Recherche bin ich dabei zufällig auf eine Diät gestoßen, die mir tatsächlich noch nicht bekannt war. 

Die Max-Planck-Diät (die mit der bekannten Max-Planck-Gesellschaft nichts zu tun hat, im Gegenteil diese rät sogar ausdrücklich von dieser Diät ab!), verspricht, vier bis sieben Kilo innerhalb von ein bis zwei Wochen zu verlieren. Das klingt erst einmal sehr verlockend. Wird hier doch in Aussicht gestellt, das Zuviel an Kilos, das man sich über mehrere Monate hinweg angefressen haben, ganz schnell und problemlos innerhalb von nur zwei Wochen (oder vielleicht sogar einer) wieder abzunehmen.

Vorsicht vor Diätversprechen!

Wenn ich mir als Ernährungsberaterin solche Diäten anschaue, kann ich sogar bestätigen, dass das in den meisten Fällen funktionieren wird. Zumindest wenn man sich sklavisch an die Vorgaben der jeweiligen Diät hält. Und das ist auch kein Wunder. Wird doch kurzfristig die Zahl der aufgenommenen Kalorien drastisch reduziert. Ob man nun will oder nicht, man wird mit so einer Diät zwangsläufig abnehmen. 

Wo hat sich also der Fehler versteckt? Ein Satz, den ich als Feedback auf einer der Seiten finde, die die Max-Planck-Diät anpreisen, bringt das Problem auf den Punkt: „Ich habe die Diät jetzt schon zum vierten Mal erfolgreich gemacht.“ Was als großer Erfolg verkauft wird, ist auf den zweiten Blick die Bankrotterklärung dieser und aller anderen radikalen Diäten, die innerhalb von nur wenigen Tagen oder Wochen die Pfunde purzeln lassen.

Diäten – weder gesund noch nachhaltig

Solche Diäten sind weder gesund noch nachhaltig. In meinem Artikel Dick trotz Diät habe ich schon einmal beschrieben, was passiert, wenn wir uns einer solchen extremen Kalorienreduzierung aussetzen. Unser Körper schaltet nach kurzer Zeit auf Sparmodus, weil er denkt, in eine Notlage geraten zu sein. Und wenn wir dann nach der Diät wieder zu unseren normalen Essgewohnheiten zurückkehren, legen wir die verlorenen Kilos ganz schnell wieder zu. Und häufig noch ein paar mehr. 

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der Verfasser des Kommentars bereits zum vierten Mal diese Diät durchführt. Offensichtlich war der Erfolg nicht von Dauer, und die Diät führte letztendlich in den Teufelskreis des sogenannten Jo-jo-Effekts. Das Gewicht steigt nach der Diät schnell wieder an, und die nächste Diät folgt auf den Fuß. Auch diese ist auf den ersten Blick wieder erfolgreich, allerdings ist der Erfolg wiederum nicht von langer Dauer. Und so befindet man sich mitten in einem Teufelskreis, der letztendlich verhindert, dass man langfristig zu seinem Wohlfühlgewicht kommt, und oft sogar dazu führt, dass man am Ende dicker ist als vor dem ganzen Diät-Wahn.

Nachhaltig gegen den Corona-Speck

Es ist verständlich, dass wir uns wünschen, ganz schnell wieder in unsere knackige Sommerjeans zu passen. Aber langfristig werden wir unser Wohlfühlgewicht nur halten können, wenn wir es langsam angehen lassen, unsere Ernährung dauerhaft umstellen und uns gesund ernähren. So werden wir langsam aber sicher die überschüssigen Kilos ablegen, ohne dass uns irgendwelche wichtigen Nährstoffe fehlen und ohne dass unser Körper in Panik gerät und den Stoffwechsel auf Sparflamme umstellt.  

Für ein nachhaltiges Abnehmen, sollten wir uns erst einmal bewusst machen, warum wir eigentlich zugenommen haben. Haben wir uns wirklich nur zu wenig bewegt, haben wir zu oft ins Weinglas geschaut oder haben wir abends vor dem Fernseher allzu oft aus Langeweile genascht? Die Gründe sind bei jedem Menschen anders, und es ist wichtig, diese Gründe zu kennen. Und wenn wir diese kennen, müssen wir uns als nächstes darüber klar werden, ob wir wirklich bereit dazu sind, die Ursachen für unser Übergewicht dauerhaft zu beseitigen. 

Ehrlich zu sich selbst

Dabei sollten wir uns nicht selbst in die Tasche lügen. Ein paar Wochen auf Schokolade zu verzichten, tut unserem Körper sicherlich gut. Aber danach sofort wieder beherzt zu den Naschereien zu greifen oder sogar noch mehr Schokolade als vor der Diät zu essen, weil wir sie so vermisst haben, führt nicht zu einer dauerhaften und nachhaltigen Gewichtsreduktion, sondern höchstens zum beschriebenen Jo-jo-Effekt und vor allem zu einer großen und nachhaltigen Unzufriedenheit. 

Deshalb sollten wir uns genau überlegen, was wir an unserer Ernährung wirklich dauerhaft verändern können und wollen. Bleiben wir bei dem Beispiel mit der Schokolade: Wir stellen fest, dass wir wohl zugenommen haben, weil wir jeden Nachmittag Schokolade essen und jeden Abend Wein trinken und uns außerdem in den Lockdown-Monaten viel zu wenig bewegt haben. Und wir machen uns bewusst, dass wir zwar auf den Alkohol verzichten können, aber die Schokolade einfach nicht missen wollen. 

Seinen eigenen Weg finden

Dann kann es eine gute Lösung sein, auf den Alkohol zu verzichten und unseren Schokoladenkonsum nur soweit einzuschränken, wie wir uns noch wohl damit fühlen. Dann haben wir schon viel erreicht und langfristig sicherlich mehr, als wenn wir uns zwingen, kurzfristig komplett auf die geliebte Nascherei zu verzichten. Denn wenn wir eigentlich gar nicht auf die Schokolade verzichten wollen, werden wir jeden Tag oder sogar jede Stunde und Minute an sie denken und uns mit diesen Gedanken selbst quälen. Irgendwann werden wir dann schwach (Wer quält sich schon gerne selbst?) und essen eine ganze Tafel auf einmal.

Gleichzeitig können wir mehr Bewegung in unseren Alltag integrieren, und beispielsweise mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder zu Fuß einkaufen gehen. Und wir können nach und nach mehr gesunde Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse, Pilze, Nüsse und Samen und Vollkorn-Produkte in unsere Nahrung integrieren. So stellen wir unseren Körper langsam und nachhaltig auf eine gesündere Ernährung um und werden auf diese Weise zwar langsam, aber dafür sicher und nachhaltig unseren Corona-Speck ablegen. 

Ein genussvoller Spaziergang

Und wenn wir es schaffen, den ersten Schritt in Richtung einer gesünderen Ernährung und Lebensweise zu gehen, fällt uns der zweite Schritt meistens schon viel leichter. Denn unser Körper wird uns jeden einzelnen Schritt danken, und wir werden uns gesünder und fitter fühlen. Und das ist eine große Motivation, einfach weiterzumachen und den nächsten Schritt zu gehen. Vielleicht fällt es uns dann irgendwann sogar leicht, auf unsere geliebte Schokolade zu verzichten, weil wir es dann gar nicht mehr als Verzicht, sondern als einen Gewinn für uns empfinden.

Eine Ernährungsumstellung sollte weder ein Sprint noch ein Marathon sein, sondern ein genussvoller Spaziergang, bei dem wir uns an jedem einzelnen Schritt erfreuen.

Am besten stöbert Ihr mal ein wenig auf meinem Blog und probiert das eine oder andere Rezept, das Euch anspricht, einfach mal aus. Ihr werdet schnell merken, wie gut Euch eine gesunde Ernährung tut und wie wohl Ihr Euch damit fühlt. Mit dem Rezept aus diesem Artikel könnt Ihr gleich anfangen. Bärlauch wächst jetzt in unseren Wäldern, Ihr könnt ihn aber natürlich auch auf dem Markt kaufen. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren und viel Freude bei einer genussvollen Ernährungsumstellung, die den Corona-Speck Stück für Stück schmelzen lässt!

Wenn Ihr Unterstützung bei der Erreichung Eures Wohlfühlgewichts braucht, findet Ihr hier mein Angebot.

Leckere und gesunde Bärlauch-Rezepte

Die Bärlauch-Creme passt hervorragend zu frischem Spargel. Ihr könnt Sie aber auch als Dip oder Brotaufstrich verwenden. Die angegebene Menge reicht für die Bärlauch-Pizza, und es bleibt noch ungefähr ein Glas übrig, das Ihr dann anderweitig verwenden könnt. Lasst es Euch schmecken und kommt gesund und schlank in den Frühling! 

Bärlauch-Creme

Bärlauch-Creme von vorne

100 g Sonnenblumenkerne
200 ml Wasser
200 ml Olivenöl
1 TL Salz
4 TL Zitronensaft
70 g frischer Bärlauch

Die Sonnenblumenkerne in den Mixer oder Food-Processor geben und fein mahlen. Dann das Wasser dazu geben und noch einmal gründlich mixen, bis eine homogene Masse entstanden ist und diese weiß wird. 

Anschließend bei laufendem Motor das Olivenöl in einem dünnen Strahl langsam hinzufügen. 

Das Salz und den Zitronensaft hinzufügen.

Dann den Bärlauch waschen, trocken tupfen und in den Mixer geben. Noch einmal alles kräftig mixen.

Bärlauch-Pizza 

1/2 Würfel Hefe
150 ml lauwarmes Wasser
300 g Vollkorn-Mehl
1 TL Salz
1 EL Olivenöl

etwas Mehl zum Arbeiten
ungefähr die Hälfte der Bärlauch-Creme

Zuerst die Bärlauch-Creme nach dem Rezept aus diesem Artikel zubereiten.

Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. 

Das Vollkornmehl in eine Schüssel geben und mit den restlichen Zutaten gründlich zu einem Teig verkneten. 

Die Schüssel mit einem Küchentuch abdecken und mindestens 30 Minuten gehen lassen. 

Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Den Teig aus der Schüssel nehmen, halbieren und mit etwas Mehl zu zwei runden Pizzen dünn ausrollen. Die beiden Pizzen reichlich mit Bärlauch-Creme bestreichen.

Die Bleche wieder mit einem Küchentuch abdecken und noch einmal mindestens 20 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 220 °C vorheizen.

Anschließend die Pizza für 15 Minuten in den Backofen geben und knusprig backen. 

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