…mit einem Rezept für Bandnudeln mit Linsen, Salbei und Pinienkernen
Dieses Jahr mussten wir wirklich lange auf den Frühling warten. Nun ist er endlich da, und wir verbringen viel Zeit im Freien. Alljährlich wird mein Balkon in den Frühlings- und Sommermonaten zum zweiten Wohnzimmer für mich. Ich liebe es, hier während der warmen Jahreszeit eine richtig grüne Oase entstehen zu lassen. Dieses Jahr habe ich einige Heilpflanzen angepflanzt, die ich seither noch nicht angebaut hatte. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch heilsam für Körper und Seele.
Hier geht’s direkt zum Rezept!
Gefühlt hatten wir in diesem Jahr von März bis Mai Aprilwetter. Es wollte einfach nicht warm werden und richtig schöne Frühlingstage gab es nur wenige. Wie jedes Jahr hatte ich bereits Anfang März begonnen, meinen Balkon neu zu bepflanzen. Primeln, Vergissmeinnicht und Schlüsselblumen machten wie jedes Jahr den hoffnungsvollen Anfang. Da ich mir ein paar richtig große Pflanzenkübel besorgt hatte, wollte ich dieses Jahr aber etwas Neues ausprobieren.
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, blühende, bienenfreundliche und essbare Pflanzen in diese großen neuen Kübel zu setzen. Viele Balkon- und Gartenpflanzen sehen nämlich nur schön aus, aber unsere heimischen Bienen können nichts mit ihnen anfangen. Darüber hinaus sollten die Pflanzen auch noch winterfest sein, so dass man das ganze Jahr über etwas von ihnen hat und mein Balkon über die Wintermonate nicht komplett trostlos aussieht. Die Kombination dieser Kriterien, die ich mir da ausgedacht hatte, erschien mir wie die berühmte eierlegende Wollmilchsau, und ich hatte wenig Hoffnung, etwas Passendes zu finden. Mir war auf jeden Fall klar, dass es so etwas an der Supermarktkasse nicht geben würde.
Essbar, blühend und bienenfreundlich
Also machte ich mich auf die Suche und fand eine Bio-Gärtnerei, deren Homepage schon einmal ganz vielversprechend aussah. Ich fand heraus, dass es dort zumindest viele Kräuter wie Basilikum, Rosmarin und Salbei in Bioqualität zu kaufen gab. Auch wenn diese Angebot noch nicht alle meine selbst aufgestellten Kriterien erfüllte, machte ich mich auf den Weg und wurde mehr als positiv überrascht.
Als ich dort ankam, empfing mich ein großes, helles und luftiges Gewächshaus mit allerlei interessanten Pflanzen. Die meisten davon waren mir völlig unbekannt. Mich begrüßte eine sympathische ältere Frau und bot mir freundlich ihre Hilfe an. Als ich ihr von meinem Wunsch erzählte, ganzjährige, blühende, bienenfreundliche und essbare Pflanzen auf meinem Balkon anzupflanzen, reagierte sie in keiner Weise erstaunt. Sie lächelte mich weiterhin freundlich an und blühte förmlich auf, als sie mir die einzelnen Pflanzen zeigte, die dafür in Frage kamen.
Heilpflanzen für den Balkon
Ich erfuhr, dass es einige Heilpflanzen gibt, die alle meine Kriterien erfüllen und die bei guter Pflege auch auf einem sehr sonnigen Balkon die Jahreszeiten überleben. Schließlich kaufte ich neben den üblichen Küchenkräutern einen griechischen Bergtee, eine Artemisia annua (einjähriger Beifuß), einen rosa Lavendel, eine weißblühende Zistrose und eine schmalblättrige Orangenblume. Ich war glücklich über diese reiche Ausbeute. Als die neuen Pflanzen in ihren Blumenkübeln untergebracht waren, wartete ich gespannt, was nun passieren würde.
Ich konnte beobachten, wie die Pflanzen von Woche zu Woche immer größer wurden. Das war aber erst einmal alles. Blüten waren nicht zu sehen. Und ich fing schon an, daran zu zweifeln, ob diese neuen Mitbewohner sich auf meinem Balkon überhaupt wohl fühlten. Aber eines Tages war es dann schließlich so weit. Die erste zarte und wunderschöne Zistrose-Blüte zeigte sich. Als ich die Blüte genauer inspizierte, stellte ich erfreut fest, dass der Lavendel nebenan auch bereits Knospen ausgebildet hatte.
Eine Wohltat für Körper und Seele
Wenn wir Heilpflanzen auf unserem Balkon oder in unserem Garten anpflanzen, tun diese uns auf vielfältige Weise gut.
- Sie erfreuen unsere Augen mit ihren Blüten (und im Winter mit ihrem Grün),
- sie locken Bienen und Insekten an,
- sie verströmen mit ihren ätherischen Ölen einen unglaublichen Duft und, last but not least,
- sie stellen uns ihre Heilkräfte zur Verfügung.
[Werbung] In dem Buch von Siegrid Hirsch Anti-virale Pflanzen, das im freya-Verlag erschienen ist, konnte ich lesen, dass ich gleich zwei Pflanzen angebaut hatte, die antivirale Wirkung haben: Zistrose und Artimesia. Bei Zistrose wusste ich das bereits, aber bei Artemisia war mir das noch nicht bekannt. In dem Buch erfahre ich außerdem, dass Artemisinin, einer der zahlreichen Stoffe, die die Heilpflanze enthält, unter anderem gegen Malaria eingesetzt wird.
Heilpflanzen mit antiviraler Wirkung
Es gibt viele Heilpflanzen, die antivirale Wirkung haben. Ob diese auch bei Corona wirken, ist bislang unbekannt. Allerdings gibt es durchaus Hoffnung, dass sie auch bei diesem Virus hilfreich sein können. Auch wenn man Heilkräuter nie länger als drei Wochen am Stück einnehmen sollte, weisen sie in der Regel nur wenige oder auch gar keine Nebenwirkungen auf, so dass man es auf einen Versuch ankommen lassen kann. Wenn man zeitgleich andere Arzneimittel einnehmen muss, sollte man allerdings zuvor mit seinem Arzt reden, da deren Wirkung durch manche Heilpflanzen beeinflusst werden kann.
In dem Buch von Siegrid Hirsch kann man auch nachlesen, was man beim Anbau und bei der Ernte der verschiedenen Heilpflanzen beachten muss, wie man diese zu sich nehmen kann und was man dabei beachten sollte. Bei der Gelegenheit erfahre ich, dass ich die Zistrose jedes Frühjahr zurückschneiden muss und dass meine Artemisia bis zu zwei Meter hoch werden kann. Allerdings lerne ich auch, dass man diese Pflanzen im ersten Jahr noch nicht ernten sollte.
Also setze ich mich erst einmal gemütlich auf meinen Balkon, betrachte die wunderschönen Blüten und genieße das Summen der Bienen und Insekten, die mindestens genauso viel Freude an den neuen Pflanzen haben wie ich. Und nächstes Jahr im Frühling, wenn ich die Zistrose zurückschneiden muss, trockne ich die Zweige und stelle meinen eigenen Tee her. Da freue ich mich jetzt schon darauf!
Heilkräuter für die Gesundheit und für die Küche
Die Kräuter, die ich oben beschrieben habe, sind nicht überall zu bekommen. Aber Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Basilikum, Pfefferminze und Schnittlauch könnt Ihr sehr häufig in Bioqualität kaufen. Es lohnt sich, immer ein paar Kräutertöpfe auf dem Fenstersims oder eben auf dem Balkon parat zu haben. Das Rezept, das ich Euch aufgeschrieben habe, könnt Ihr ganz leicht nachkochen. Salbei wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, regt die Gedächtnisleistung an und kann bei übermäßiger Schweißbildung – zum Beispiel in den Wechseljahren – eingesetzt werden. Und er schmeckt einfach himmlisch gut.
Bandnudeln mit Linsen, Salbei und Pinienkernen
für 2 bis 3 Personen
150 g Alb-oder Beluga-Linsen
200 g Bandnudeln (Vollkorn)
Salbeiblätter von zwei großen Zweigen Salbei
3 EL Pinienkerne
2 Knoblauchzehen
etwas Rapsöl zum Anbraten
5 EL Olivenöl
1 TL Salz
frischer Pfeffer aus der Pfeffermühle
Die Linsen waschen und nach Packungsbeilage kochen.
Die Salbeiblätter waschen und trockentupfen. Den Knoblauch schälen und fein würfeln.
Das Wasser zum Kochen bringen und die Nudeln nach Packungsvorschrift kochen.
In der Zwischenzeit eine Pfanne mit etwas Rapsöl erhitzen. (Unbdingt darauf achten, dass die Pfanne nicht zu heiß wird, sonst verbrennen die zarten Salbeiblättchen!) Den Knoblauch, die Salbeiblätter und die Pinienkerne hinzufügen und so lange rösten, bis die Salbeiblätter schön knusprig sind. Dabei ständig umrühren. Die Pfanne von der Platte nehmen.
Das überschüssige Wasser von den Linsen abgießen und dann die Linsen, das Olivenöl und die Gewürze zu den Nudeln geben und alles gut vermischen.
Anschließend die Salbeiblätter, Pinienkernen und den Knoblauch über die Pasta geben.